
Warum ich in der Regel keine TfP-Shootings anbiete
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich TfP (Time for Print)-Shootings mache oder ob Fotoaufnahmen nicht kostenlos möglich sind. Ich kann diesen Gedanken gut nachvollziehen: Die Vorstellung, gemeinsam kreative Projekte umzusetzen, ist reizvoll – gerade wenn man authentische, aktuelle Bilder sucht oder das eigene Portfolio erweitern möchte.
Trotzdem habe ich mich bewusst entschieden, TfP-Anfragen im Normalfall abzulehnen. Fotografie ist für mich nicht nur Leidenschaft, sondern meine professionelle, freiberufliche Tätigkeit. Ich arbeite mit hochwertiger Ausrüstung, bilde mich kontinuierlich weiter und investiere viel Zeit, Energie und Herzblut – von der Planung über das Shooting bis zur Nachbearbeitung.
Dazu kommen laufende Kosten, die oft nicht sichtbar sind: Technik, Software, Versicherungen, Archivierung, Marketing und mehr. Diese Ausgaben müssen gedeckt sein, und unentgeltliche Shootings reichen dafür nicht aus.
Zudem umfasst meine Arbeit viel mehr als nur das Fotografieren: Konzeption, Kommunikation, Bildbearbeitung und Organisation gehören ebenfalls dazu. Das ist Teil meines Qualitätsanspruchs und meiner professionellen Arbeitsweise.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Fairness gegenüber meinen Kundinnen und Kunden, die für meine Zeit, mein Know-how und die Qualität meiner Arbeit bezahlen. Diese Wertschätzung schafft Verbindlichkeit auf beiden Seiten.
Denn wie es so treffend heißt: Was nichts kostet, ist oft auch nichts wert. Genau hier liegt häufig das Problem bei TfP-Shootings – ohne professionellen Rahmen wird die Zusammenarbeit schnell unverbindlich.
Leider habe ich bei bisherigen TfP-Projekten erlebt, dass trotz Vereinbarungen Zusagen nicht eingehalten, Termine abgesagt oder Konzepte an andere Fotografen weitergegeben wurden. Das erschwert kreative Prozesse und führt zu Enttäuschungen. Für mich sind Verlässlichkeit, Respekt und eine verbindliche Haltung die Grundlage für ein gutes Projekt – egal ob bezahlt oder unbezahlt.
Auch bei der späteren Nutzung der Bilder gab es immer wieder Konflikte, etwa bezüglich der Veröffentlichungsrechte oder der Nennung meines Namens als Urheber. Als freiberuflicher Fotograf ist mir ein klar geregelter, respektvoller Umgang mit meinen Bildern wichtig. Fehlt diese Basis, leidet das Vertrauen – und damit auch das Ergebnis.
Natürlich gibt es Ausnahmen: Wenn mich ein Projekt inhaltlich berührt oder künstlerisch reizt, kann ich auch mal von der Regel abweichen. Aber solche Fälle bleiben Ausnahmen.
„Wertschätzung ist der Anfang von allem.“ Dieses Prinzip begleitet mich in meiner Arbeit.
Ich freue mich über Anfragen, bei denen nicht nur die Bilder, sondern auch ein respektvolles Miteinander, Verlässlichkeit und Vertrauen im Vordergrund stehen – die beste Voraussetzung für ein gelungenes gemeinsames Ergebnis.
Danke an alle, die das verstehen und meine Entscheidung respektieren.